Wir leben in einer Welt mit drei Dimensionen. Und so müsst Ihr oft auch die drei Dimensionen bei der zeichnerischen Darstellung beachten, um ein Motiv wirklichkeitsgetreu zu zeichnen. Denn jedes Motiv dehnt sich in der Regel in der Höhe, Breite und Länge, eben in drei Dimensionen, aus. Wenn Ihr das richtig wiedergeben wollt, müsst Ihr lernen, wie man räumlich korrekt zeichnet und skizziert. Darauf aufbauend könnt Ihr dann das korrekte perspektivische Zeichnen üben, um so dreidimensionale Objekte richtig räumlich darstellen zu können.
Eine wichtige Grundregel, wenn Ihr Gegenstände oder andere Objekte korrekt räumlich darstellen wollt: Der selbe Gegenstand sieht aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet immer anders aus, bedingt durch Licht und Schatten und seine Form. Das gilt für unbelebte Gegenstände ebenso wie für Menschen, Tiere oder Pflanzen.
Dieser Effekt lässt sich am besten an einem konkreten Beispiel verstehen. Nehmt einen Bleistift: Dieser präsentiert sich in seiner vollen Länge, wenn Ihr ihn von der Seite anseht. Dreht Ihr nun den Stift mit der Spitze zu Euch hin, so wirkt der Stab immer kürzer, je mehr die Bleistiftspitze in Richtung Eurer Augen zeigt. Wenn Ihr den Stab direkt von vorne betrachtet, dann sehr Ihr nur die Spitze und seinen Durchmesser, von seiner Länge ist aus dieser Perspektive nichts mehr zu erkennen.
Dadurch würde eine Zeichnung von dem Bleistift aus dieser Perspektive nur eine zweidimensionale Darstellung ermöglichen, der Bleistift wäre auf seinen Querschnitt reduziert. Dieses Phänomen nennt sich "perspektivische Verkürzung" und es ist eines der wichtigsten Grundprinzipien für die räumliche Darstellung und perspektivische Zeichnungen und Bilder.
Die perspektivische Verkürzung kann bei manchen Motiven neue und ungewohnte Blickwinkel eröffnen und räumlich ungewohnt wirken. Doch wenn Ihr es richtig macht, wird es am Ende eine stimmige Darstellung ergeben, die optisch gut wirkt. Durch die perspektivische Verkürzung wirken Zeichnungen und Gemälde räumlicher und damit naturgetreuer und realistischer. Zudem bringt Ihr durch die räumliche Darstellung viel mehr Dynamik in eine Bildkomposition.
Schaut Euch die Zeichnung unten an, sie ist ein gutes Beispiel für die Anwendung der perspektivischen Verkürzung. Auf dem Bild seht Ihr einen Mann, der seine beiden Arme gerade ausstreckt. Das interessante an der gewählten Perspektive ist, dass der Betrachter sich fast auf einer Linie mit den vom Körper weggestreckten Armen befindet. Hierdurch könnt Ihr die wirkliche Länge der Arme in der Darstellung nur ahnen. Dieses Bild räumlich korrekt darzustellen und zu zeichnen ist relativ schwierig, denn die Geometrie der Arme und der Faltenwurf der Kleidung lassen sich nur schwer räumlich korrekt darstellen.
Das Problem beim Zeichnen oder Malen ergibt sich aus der Perspektive, in der Arme und Kleidung zu sehen sind. Diese ist einfach ein ungewohnter Blickwinkel und daher kompliziert zu zeichnen. Denn das Motiv einfach anders aus, als Ihr es aus Eurer täglichen Erfahrung gewohnt seid - hier wirken Arme, Hände und Finger eher rund, statt wie in der Realität lang und dünn.
Außerdem werden durch die perspektivische Verkürzung viele optische Informationen auf einer kleineren Fläche verdichtet. Im Beispiel werden die Falten am Ärmel auf die kleine Fläche verdichtet, die Ihr vom Ärmel erkennen könnt.
Wenn Ihr räumlich Zeichnen und Darstellen wollt, findet Ihr zahlreiche weitere Tipps und Tricks auf dieser Website. Einige davon sind auch für das Darstellen und Zeichnen von Landschaften und dem perspektivischen Zeichnen hilfreich. In der Rubrik "Landschaften zeichnen" findet Ihr noch einige weiter Tutorials, die sich damit beschäftigen, wie Ihr Perspektiven richtig zeichnerisch darstellen könnt.
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