Mit dem Begriff Weißhöhung ist die Darstellung von besonders hellen Bereichen in Gemälden oder Zeichnung gemeint. Weißhöhungen sind also zeichnerisch bzw. malerisch hervorgehobene Lichter.
Die Weißhöhung wird beim Zeichnen oft angewendet, wenn mit einem getönten Papier oder Farbe gearbeitet wird. In der Malerei wird die Technik besonders dann verwendet, wenn die Farbe in Schichten aufgebracht wird.
Die Darstellung von Lichtern ist eigentlich nichts Besonderes, trotzdem ist das Zeichnen von Weißhöhungen ein Sonderfall in der bildenden Kunst. Beim Zeichnen werden Lichter normaler Weise durch das „Nicht-zeichnen“ umgesetzt. Das bedeutet, dass für die Darstellung von Lichtern, das Papier an dieser Stelle nicht überzeichnet wird. Diese Stelle bleibt nun vollkommen weiß.
Beim Zeichnen und Malen von Weißhöhungen arbeitet man in der Regel mit einem Grund, der nicht weiß ist – der Mal- bzw. Zeichengrund ist also grau oder farbig. Die Lichter werden daher gezielt mit weißer Farbe aufgebracht. Beim Zeichnen kann sich hierfür eine weiße Pastellkreide, ein weißer Farbstift oder weiße Tusche eignen. Das Papier muss hierfür nicht Vorbehandelt werden.
Beim Malen ist es einfacher, da man einfach die entsprechende weiße Farbe nimmt und mit dem Pinsel aufträgt - jenachdem ob man mit Öl, Acryl, Gouage oder Tempera malt. Nur das Malen mit Aquarellfarben stellt einen Ausnahmefall dar, da es hier keine weiße Farbe gibt. Das bedeutet, dass man beim Malen mit Aquarell einen Bruch mit der Maltechnik machen muss und mit einem anderen Medium die Weißhöhung malen muss.
Die Technik der Weißhöhung ist häufig in Kohlezeichnungen zu sehen. Dabei werden die Lichter mit einer weißen Pastellkreide über die Kohle gezeichnet. Man kann durch diese Kombination aus dunkler Kohle und weißer Kreide sehr schöne plastische Effekte erzielen.
Auch bei reinen Kreidezeichnungen wird die Weißhöhung eingesetzt.
Ein Zeichenset, mit dem man diese Technik umsetzen kann, gibt es von Faber-Castell: PITT Monochrome Set*
Darin sind unter anderem Kohlestifte, Papierwischer sowie weiße und rote Kreiden enthalten.
Typische Beispiele für den Einsatz von Weißhöhungen in der Malerei sind Darstellungen vom Faltenwurf verschiedener Kleidung. Einige Paradebeispiele sind Studien diverser Künstler (z.B. Leonardo da Vinci und Albrecht Dürer), in denen Roben sehr Kunstvoll drapiert sind und Lichter an den Knickstellen über Weißhöhungen gemalt wurden. Da Vinci malte dabei zumeist mit Pinsel und Tempera auf eine graue Leinwand.
Eine Google-Bildersuche bringt hier einige anschauliche Treffer:
Leonardo da Vinci Weißhöhung