In diesem Artikel möchte ich das Thema Farbenlehre und vor allem den Farbkreis vorstellen und näher erläutern.
Die Farben sind für das Zeichnen nicht immer von Bedeutung, da wir hier ja häufig schwarz-weiß arbeiten. Die typischen Zeichentechniken wie Bleistift, Kohle und Tusche können keine Farbe darstellen. Farbe ins Spiel kommt jedoch mit Medien wie Pastellkreide, Farbstiften, Buntstiften, Aquarellstiften, Fasermalern und Markern. Ansonsten ist die Farbenlehre vor allem beim Malen extrem wichtig.
Farben existieren schon länger als die Menschheit. Aber erst durch die Entwicklung des Farbkreises, wurde die Farbenlehre auch faktisch begründet. Wie viele Farben es gibt, kann niemand sagen. Denn durch verschiedene Mischungen, Farbtöne und Farbfamilien gleicht keine Farbe der anderen. Schon eine einzelne Nuance heller oder dunkler lassen einen komplett neuen Ton entstehen.
Bevor man sich an die allgemeine Farbenlehre wagt, muss der Farbkreis in seiner Gänze verstanden werden. Hieraus kann gelesen werden, welche Farben wie zueinander stehen und aus welcher Mischung sich welche Farbe ergibt. Die klassische Variante des Farbkreises zeigt die zwölf Grundfarben. Diese sind wiederum in drei Kategorien eingeteilt. Man spricht von den Primär-, Sekundär- und Tertiärfarben.
Zu diesen drei Kategorien gehören:
1. Primärfarben / Grundfarben: Blau, Gelb und Rot
2. Sekundärfarben: Violett, Grün und Orange
3. Tertiärfarben: Rotorange, Blaugrün, Gelborange, Blauviolett und Lila
Aus diesen Grundbausteinen setzt sich folgendes Bild des Farbkreises zusammen:
Unter den Komplementärfarben sind die Farben zu verstehen, die sich im Farbkreis direkt gegenüberstehen. Das Besondere an diesen Farben ist das Zusammenspiel: Benutzt man in einem Gemälde zwei der Komplementärfarben in einem stimmigen Zusammenspiel, so erhält das Bild eine gewisse Spannung für den Betrachter. Grund hierfür ist, dass diese Komplementärfarben einen Farbkontrast zueinander aufbauen.
Im Bild unten seht Ihr, wie man die Komplementärfarbe zu einer beliebigen Farbe mit Hilfe des Farbkreises bestimmen kann.
Es wird eine Art optische Täuschung erzeugt, wenn ein Betrachter längere Zeit auf eine Farbfläche blickt. Ein Versuch zeigt, dass nach der Betrachtung einer Farbfläche das Auge getäuscht wird und die Iris eine neue, nicht vorhandene Farbfläche projiziert. So geschieht es, dass wenn man nun auf eine weiße Wand blickt, die jeweilige Komplementärfarbe plötzlich erscheint.
Welche künstlerische Wirkung und welche Reize die Komplementärfarben noch erzeugen können, lässt sich unter folgendem Link nachlesen:
Komplementärfarben
Farben, wie Grau, Braun oder erdfarbene Töne werden als Neutrale Farben bezeichnet. Sie ergeben sich aus der Mischung zweier Komplementärfarben.
Nicht nur in hell oder dunkel lassen sich Farben einordnen. Auch das Gefühl einer Temperatur vermitteln Farben sehr oft. Es gibt hierbei zwei Möglichkeiten, wie auch im echten Leben: Warm oder Kalt. Zu den kalten Farben zählen die Töne, in denen Blau dominiert. Zu den eher warmen Farben zählen alle Rottöne.
Warme Farben liegen im Farbkreis zwischen Blauviolett bis Grün.
Kalte Farben dagegen treten zwischen den Farben Violett bis Gelb auf.
Obwohl die Farbenlehre in einer zweidimensionalen Ebene entwickelt wurde, kann man durch das Beimischen von Schwarz oder Weiß eine dritte Dimension einem Bild hinzufügen. Die sogenannte Farbhelligkeit erweitert somit den Farbraum, den wir bisher kennengelernt haben.
Wer gedacht hat, das Spektrum an Möglichkeiten mit Farben zu arbeiten ist erreicht, hat sich getäuscht. Neben den bisherigen Facetten geht es mit der Farbsättigung in der Farbenlehre noch ein Stück weiter. Ob schwach ausgeprägt oder knallig ins Auge stechend - je nach Intensität der Farbe spricht man hierbei von der Sättigung. Die Farbenlehre geht davon aus, dass im Farbkreis alle Farben die gleiche Sättigung besitzen und diese bei 100 Prozent liegt. Mit dem Hinzugeben von unterschiedlichen Mengen Grau entsättigt man die Farben sozusagen und sie erscheinen ausgewaschen bis verblasst.
Das bedeutet, dass Farben mit einer hohen Farbsättigung sehr kräftig wirken. Farben mit geringer Sättigung wirken eher matt und vergraut.
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