Dieser Online-Zeichenkurs soll Euch dabei helfen einen Tiger zu zeichnen.
Da der Tiger zu den beliebtesten Tieren gehört, wird er relativ häufig Motiv von Gemälden und Zeichnungen. Vor allem Hobbykünstler versuchen sich an dem hübschen Tier. Oft werden dabei auch Maltechniken wie Pastellkreide, Farbstifte oder Airbrush verwendet.
Der Tiger (Panthera tigris) ist in Asien beheimatet und ist die größte Raubkatze der Erde. Von diesen wundervollen Großkatzen leben heute leider nur noch etwa 3200 in freier Wildbahn.
Der Tiger ist bekannter Weise ein Fleischfresser und dementsprechend für das Jagen geboren. Er wird bis zu 3,75 m lang (mit Schwanz) und bis zu 300 kg schwer, wobei die Weibchen normaler Weise etwas leichter sind. Tiger haben außerdem keine natürlichen Feinde.
Die Frage, wie man einen Tiger zeichnet, führt einen automatisch weiter zu der Frage, was bei der Darstellung eines Tigers denn wichtig ist. Was macht einen Tiger aus und was macht einen Tiger besonders und unverwechselbar zu anderen Raubkatzen? Oder auch zu anderen Tieren ganz allgemein?
Was einen Tiger optisch von anderen Tieren und Raubkatzen unterscheidet sind
Um die Körperform, Körpergröße und Proportionen eines Tigers zeichnen zu lernen, macht man am besten eine kleine anatomische Studie. So oder so ähnlich wie Ihr es im Bild unten sehen könnt.
Das Bild zeigt im Prinzip eine Untersuchung der Proportionen, also der Größenverhältnisse. Man kann daraus aus die Körperform leichter erkennen. Um die Form der Raubkatze wirklich zu ergründen, sind jedoch einige Zeichenversuche notwendig. Man könnte hier auch von einer zeichnerischen Studie, also einer zeichnerischen Untersuchung des Zeichenobjektes, sprechen.
Die Zeichnung von unserem Tiger oben zeigt also eine Proportionsstudie. Ich habe hier versucht eine Möglichkeit zu entwickeln mit einer einfachen Längeneinheit den Körperbau des Tigers sinnvoll zu unterteilen. Die Längeneinheit entspricht hier einer Kopflänge. Damit soll es einfacher sein die Proportionen eines Tigers korrekt zu zeichnen.
Das Vorgehen ist im Prinzip eine Art Rastermethode, wobei hier jedoch das Raster nicht gedankenlos gezogen ist. Es wurde vielmehr versucht eine praktische Unterteilung vorzunehmen, die sich möglichst an wichtigen Körperteilen orientiert und an die man sich leicht erinnern kann, wenn man irgendwann wieder einen Tiger zeichnen oder malen möchte.
Der Tiger ist demnach mit Kopf ca. 3 Kopflängen hoch, ohne Kopf 2,5 Kopflängen hoch und 4 Kopflängen lang. Das Brustbein beginnt etwa 1 Kopflänge über dem Boden, das Kinn ca. 2 Kopflängen über dem Boden.
Mithilfe dieser Proportionsregeln, kann man sich entsprechende Hilfslinien zeichnen – wie in der Zeichnung oben. Damit wird eine einfache Skizze des Tigers erstellt, die man danach zu einer fertigen Zeichnung ausarbeiten kann.
Zum Zeichnen sollte man Vorlagen verwenden. Noch besser wäre es natürlich direkt vom lebenden Modell abzuzeichnen – zum Beispiel in einem Zoo. Wer die Möglichkeit nicht hat, findet über Suchmaschinen einige Beispielbilder:
Der Kopf eines Tigers hat eine starke Ähnlichkeit mit dem einer Katze. Wenn man also bereits ein wenig Erfahrung im Zeichnen von Katzen hat, ist man hier klar im Vorteil. Um die Charakteristik von Kopf und Gesicht eines Tigers zu ergründen, bietet sich ein Vergleich mit anderen artverwandten Tieren an. Hier haben wir Zeichnungen von Tiger, Löwe und Katze.
Vergleicht die Unterschiede in der Form und Position von Augen, Schnauze, Nase, Ohren, Fell und Kopf.
Neben dem Vergleich mit anderen Raubkatzen und der Hauskatze kann man auch eine Proportionsstudie durchführen. So wie wir dies bereits beim Körper getan haben. Man kann nun versuchen den Kopf eines Tigers sinnvoll zu unterteilen, so wie ich es in der folgenden Zeichnung getan habe.
Selbiges kann man nun auch für den Kopf des Tigers in der Frontalansicht tun.
Wenn der Tiger sowohl in der Seitenansicht als auch in der Frontalansicht die gleiche Kopfhaltung hat, kann man die horizontalen Proportionslinien übertragen. Das heißt, die Proportionslinien müssen die gleichen Punkte im Gesicht des Tigers treffen wie auch in der Seitenansicht. Das erleichtert das Zeichnen des Gesichts in verschiedenen Ansichten.
Diese Technik ist außerdem eine kleine Anleihe aus dem Bereich Technisches Zeichnen.
Hier sind noch einige Zeichnungen, in denen ich den Kopf eines Tigers in unterschiedlichem Detaillierungsgrad gezeichnet habe. Es handelt sich hier nicht um eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, könnte aber sehr gut als solche nachvollzogen werden.
Besonders charakteristisch bei einem Tiger ist die Musterung seines Fells. Er hat die berühmten Tigerstreifen, die Ihn so besonders machen. Die Streifen verlaufen von oben nach unten und sich leicht gewellt. Die Form könnte man als dünne Flammen oder pinselstrichartig beschreiben. Die Streifen scheinen ein bestimmtes Muster immer wieder zu wiederholen, sind dabei aber nicht wirklich gleichmäßig.
Wenn man einen Tiger zeichnen will, sollte man das alles beachten, damit die Zeichnung nicht unnatürlich aussieht. Zeichnet also keine geraden Linien in einem strikt regelmäßigen Muster! Das wirkt unnatürlich.
Die Grundfarbe des Fels ist Orange und die Streifen sind schwarz. An der Unterseite ist die Fellfarbe weiß. Auch im Gesicht des Tigers mischt sich hier und da etwas weißes Fell hinein.
Wenn man das Fell des Tigers zeichnet, kann man sich durchaus in zeitaufwändiger Detailarbeit verlieren. Das muss man aber nicht. Man kann im Prinzip das Fell und die Tigerstreifen zeichnen, ohne dabei einzelne Fellhaare darzustellen. Wer realistischer zeichnen will, kann zumindest Fellhaare andeuten.
Eine andere Möglichkeit, die aber auch etwas zeitintensiver ist, ist eine Schraffur in Fellrichtung. Ein Beispiel für diese Technik seht Ihr in der vorhergehenden Zeichnung. Es handelt sich hier um eine kleine Studienzeichnung, in der ich getestet habe, wie man das Fell eines Tigers zeichnen kann.
Die Technik beim Zeichnen der Augen des Tigers ist im Prinzip so, wie man es auch beim Zeichnen von menschlichen Augen macht. Die Form der Augen ist jedoch etwas anders. Die Tigeraugen erscheinen rund und sind von einem schwarzen Rand umgeben. Die Pupillen sind relativ klein und die Iris grün oder gelb.
Unten seht Ihr eine Zeichnung vom Auge eines Tigers (linke Seite).
Und zum Abschluss noch einige Zeichnungen, die Euch auf dem Weg einen Tiger zeichnen zu lernen ein wenig inspirieren sollen.
Viel Spaß und Erfolg bei Euren ersten Versuchen einen Tiger zu zeichnen!