Diese Anleitung vermittelt Grundwissen zum Thema Perspektive zeichnen. Perspektivisch zeichnen zu lernen erweitert den darstellerischen Rahmen und erlaubt eine realistischere Wiedergabe, denn auch vom menschlichen Auge werden alle Objekte mit leichter Verzerrung wahrgenommen. Sich darüber bewusst zu werden, trägt zum Verständnis bei und schult den Blick.
Als technisches und künstlerisches Konstruktionsverfahren ermöglicht perspektivisches Zeichnen die Illusion dreidimensionaler Objekte auf einer zweidimensionalen Fläche. Stimmig wird die Perspektive erst durch Einbeziehung des Gesamtbildes, einzelne Bildteile zu verkürzen macht es nicht perspektivisch. Wer perspektivisch zeichnen lernen möchte, sollte auch die Funktionsweise des menschlichen Auges verstehen lernen, darum soll diese im Folgenden kurz umrissen und erklärt werden.
Hätte der Mensch nur ein Auge, wäre dessen Pupille (Linse) der Eingang für sämtliche visuellen Informationen der Welt. Das Abbild, das auf die Netzhaut projiziert wird, ist spiegelverkehrt. Photorezeptoren wandeln es in elektrische Impulse um, die dann ins Gehirn weitergeleitet und dort verarbeitet werden. Das von sichtbaren Objekten reflektierte Licht fällt in Form gerader Strahlen ins Auge, die im dreidimensionalen Raum weder verzerrt noch gekrümmt werden. Die Lichtstrahlen fungieren als Hilfslinien und werden beim Lernen und perspektivischen Konstruieren auch als solche eingezeichnet.
Wie und warum Objekte, die eigentlich gleichgroß sind, von unserem Auge in Abhängigkeit von ihrer Entfernung als kleiner oder größer wahrgenommen werden, illustriert das Bild.
Perspektive & Raum zeichnen:
Die Grundlagen des perspektivischen Zeichnens
Dieses Buch widmet sich voll und ganz dem Thema "Perspektivisches Zeichen". Darin werden vor allem die wichtigsten Grundlangen für die Umsetzung der Fluchtpunktperspektive beschrieben.
Du findest darin viele Beispiele und Übungen, in denen Du die räumliche Darstellung von vielen verschiedenen Objekten aus den unterschiedlichsten Ansichten lernen kannst.
Zeichnen Lernen - Teil 2:
Perspektive & Raum
Ein eBook rund um das perspektivische Zeichnen und die Anwendung der Fluchtpunktperspektive.
Hier lernst Du die wichtigsten Grundlangen für das Zeichnen mit der Fluchtpunktperspektive. In vielen Beispielen und Übungen lernst Du die räumliche Darstellung von vielen verschiedenen Objekten aus den unterschiedlichsten Ansichten.
Die Kugelform der Erde lässt sich aufgrund ihrer Größe nicht vom Auge erfassen. Der freie Horizont, etwa die ferne Linie zwischen Himmel und Meer, wirkt ganz gerade. Die Horizontlinie ist der visuelle Abschluss des Bodens unter den Füßen sowie aller Objekte, die auf diesem Boden stehen. Perspektivisch zeichnen zu lernen bedeutet also auch, den Boden als zweidimensionalen Bezugspunkt jeder dreidimensional wirkenden Darstellung zugrundezulegen.
Das Prinzip von Fluchtpunkt und Fluchtlinien lässt sich beim Betrachten einer Straße gut nachvollziehen: In der Entfernung scheint sie sich immer mehr zu verengen, höhere Objekte wie Häuser oder Personen scheinen entlang unsichtbarer Linien zu schrumpfen. Die Straßenränder laufen aufeinander zu und treffen sich in einem Punkt auf der Horizontlinie. Dieser Punkt wird Fluchtpunkt genannt wird. Der Fluchtpunkt wird beim Zeichnen der Perspektive als Hilfsmittel für die räumliche Konstruktion verwendet.
Im Bild unten seht Ihr die Hilfsmittel der Perspektivischen Konstruktion in einer realen Umgebung eingezeichnet - Fluchtpunkt, Fluchtlinien und Horizont.
Arten perspektivischer Darstellung
Perspektivisch zeichnen lernen
Grundlagen perspektivisches Zeichnen
Die räumliche Darstellung mit einem Fluchtpunkt, auf dem sich alle Fluchtlinien treffen, wird auch Zentralperspektive genannt. Sie ist die einfachste Art perspektivisch zu zeichnen und daher beim Lernen ein guter erster Schritt. Zum räumlichen Zeichnen von Objekten ist es vor allem zu Anfang und beim Lernen ratsam, echte Motive vor den Augen zu haben und nicht von einem Bild oder aus dem Gedächtnis abzuzeichnen. Ein Würfel, dessen Kanten entlang der Fluchtlinien verlaufen, bietet sich als leichtes Übungsobjekt beim Lernen an.
Im Bild unten seht Ihr eine einfach Zeichenübung für die Zentralperspektive mit einem Fluchtpunkt. Es sind drei Würfel zu sehen, die mit Hilfe von Fluchtlinien konstruiert wurden. Dabei ist der mittlere Würfel direkt von vorne gezeichnet. Die Kanten die eigentlich verdeckt währen, sind hierbei in einem helleren Grauton dargestellt.
An den Würfeln zur linken und rechten Seite kann man sehen wie man Objekte perspektivisch zeichnen kann, wenn diese nicht mittig platziert sind.
In vielen Fällen hat man den Blick nicht gerade von vorne auf ein Objekt, sondern blickt von unten hinauf oder von oben herab. Der Blick von oben wird als Vogelperspektive bezeichnet, der von unten als Froschperspektive. Beide Arten der perspektivischen Darstellung werden hier anhand von Beispielen demonstriert.
Das räumliche Darstellen mit zwei Fluchtpunkten wird angewandt, wenn der Blick auf die Kante oder Ecke eines Objekts fallen soll. Aus der Eckperspektive zeichnen zu lernen ist bereits ein wenig schwieriger, als Anschauungsobjekt können jedoch abermals Würfel dienen. Deren Kanten liegen auf den Fluchtlinien, diese wiederum überschneiden sich dort, wo die vertikalen Kanten des Würfels ihren Ursprung haben.
Eine Perspektive mit drei Fluchtpunkten zu konstruieren stellt beim Lernen die nächste Stufe räumlichen Zeichnens dar. Hierbei wird additional zur Darstellung in Eckperspektive auch die Verzerrung abgebildet, die nach oben hin sichtbar ist. Perspektiven mit drei Fluchtpunkten eignen sich sehr gut zum Zeichnen von Gebäuden, etwa dem eindrucksvollen Darstellen eines Hochhauses. Diese Art der zeichnerischen Konstruktion findet häufig in Architekturzeichnungen Anwendung. Wird als Anschauungsobjekt wieder der Würfel betrachtet, ist deutlich die perspektivische Verzerrung seiner vertikalen Kanten über den zusätzlichen dritten Fluchtpunkt zu erkennen.
Um perspektivisch zeichnen zu können, ist viel Übung erforderlich. Wer Lust aufs Lernen bekommen hat, kann sofort mit den ersten Übungen loslegen.
