Eine wichtige Aufgabe in der bildenden Kunst ist das Zeichnen von Stillleben. Hierbei handelt es sich um die Darstellung von nicht lebendigen Gegenständen, die in Form einer Zeichnung, eines Gemäldes oder als Fotografie präsentiert werden.
Bevor Du mit dem Zeichnen eines Stilllebens beginnst, solltest Du alle relevanten Gegenstände in Ruhe auswählen und ihre Gruppierung ganz genau überlegen. Neben den inhaltlichen Aspekten üben nämlich vor allem die verschiedensten ästhetischen Komponenten eine bestimmte Wirkung auf den späteren Betrachter des Bildes aus.
Am besten wählst Du für Dein Stillleben Gegenstände aus, die inhaltlich in irgendeinem Zusammenhang zueinander stehen. Danach gruppierst Du diese so, dass sie ein harmonisches Gesamtbild ergeben. Geeignete Motive für ein Stillleben wären beispielsweise verschiedene Obstsorten in einem Korb oder ein Musikinstrument mit Notenständer und den dazu gehörenden Notenblättern. Auch das Zeichnen verschiedener Meeresfrüchte auf einer opulenten Platte aus Porzellan oder eine brennende Kerze in einem passenden Kerzenhalter wären als Motive für Stillleben durchaus vorstellbar.
Schier unendlich viele Beispiele findet man, wenn man einfach bei der Google-Bildersuche „Stillleben“ eingibt: Bildersuche Stillleben
Ein Buch rund um das Thema Stillleben zeichnen. Lerne eigene Stillleben zu zeichnen und zu entwerfen. Hierfür vermittelt das Buch drei grundlegende Bausteine: Die zeichnerischen Grundlagen, das perspektivische Zeichnen und die Bildkomposition.Daneben erfährst du hier auch mehr über die Entstehung des Stilllebens als eigenständige Kunstform, welche Arten von Stillleben unterschieden werden und auch wie man Stillleben bekannter Künstler interpretiert.
Eine grobe Skizze, aus der die ästhetische Anordnung der ausgewählten Objekte für das Stillleben hervorgeht, solltest Du Deiner Arbeit voransetzen. Für das spätere Zeichnen des eigentlichen Bildes ist diese eine wertvolle Hilfe. Oft reicht es schon völlig aus, wenn Du einen geometrischen Körper aufzeichnest, der in seiner Form dem späteren kompletten Zeichenobjekt entspricht. In unserem Beispiel wurde als geometrische Form ein Dreieck verwendet. Diesem wurde ein zweites, flacheres Dreieck hinzugefügt, welches den Schattenverlauf erkennen lässt.
Ein Dreieck, das wie eine Pyramide nach oben ausgerichtet ist, findet beim Zeichnen von Stillleben sehr gern und damit entsprechend oft Verwendung. Mit seiner soliden Basis, den stabilen Seiten und der senkrechten Ausrichtung übt es auf die meisten Menschen eine sehr ästhetische Wirkung aus. Solltest Du ein Stillleben lieber malen, anstatt zu zeichnen, führt Dein Weg prinzipiell genauso über diese grobe Skizze.
Bei diesen und anderen Methoden zur Bildgestaltung spricht man außerdem auch von der Bildkomposition*.
Für die inhaltliche Gestaltung eines Stilllebens wählst idealer Weise grundsätzlich Gegenstände, die in irgendeiner Art und Weise miteinander im Zusammenhang stehen und in Form und Farbe harmonieren.
Wie im Beispielbild, in dem Obst und einen eckigen Fruchtsaft-Getränkekarton gezeichnet wurde, können auch absolut gegensätzliche Formen dem Stillleben eine ganz besondere gestalterische Spannung verleihen. Das Endergebnis wirkt auf den Betrachter damit insgesamt sehr interessant.
Vor dem eigentlichen Zeichnen stellst Du Dir am besten alle ausgewählten Objekte für das Stillleben auf einem Tisch so zusammen, wie sie später auf dem Bild erscheinen sollen. Zusätzlich stellt ein vorheriges Fotografieren des gesamten Arrangements eine hervorragende Möglichkeit dar, einen ersten Eindruck von der Wirkung der Gegenstände zu bekommen. Außerdem bist Du beim späteren Abzeichnen vom Foto nicht an einen bestimmten Platz gebunden. Ein weiterer Vorteil beim Zeichnen von einer Fotovorlage besteht darin, dass der Winkel, in dem Du auf die Gegenstände schaust, immer gleich bleibt.
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Solltest Du mit natürlichem Licht arbeiten, solltest Du beachten, dass sich der Stand der Sonne permanent verändert. Dadurch kommt es mit fortschreitender Arbeit eventuell zu einer unerwünschten Schattenbildung. Durch das Aufstellen einer zusätzlichen Lampe lässt sich dieser Effekt relativ einfach vermeiden. Während Du das Stillleben zeichnest, kannst Du die Lampe mehrfach umstellen und damit verschiedene Schatteneffekte ausprobieren. Es lohnt sich, beim Zeichnen mit dem Licht ein wenig zu experimentieren. Mit Geschick und Geduld findest Du mit Sicherheit die optimale Licht-Schatten-Komposition für Dein Stillleben.
Für das Zeichnen der ersten Skizze verwendest Du am besten einen weichen Bleistift, mit dem Du sanft über das Papier gleitest. Beginne am besten mit dem Zeichen der geometrischen Hilfsform, wie beispielsweise dem Dreieck. Drücke nicht so fest mit dem Stift auf, sodass ein späteres Radieren noch problemlos möglich ist. Danach skizzierst Du die Umrisse sämtlicher Gegenstände, wobei darauf zu achten ist, dass das Stillleben insgesamt nicht zu dicht an den Rand der Zeichenfläche gerät.
Nun folgt das Zeichnen von Schatten. Solltest Du vorhaben, Dein Stillleben nicht zu zeichnen, sondern zu malen, gelten alle bis hier aufgeführten Arbeitsschritte genauso. Ab jetzt greifst Du entweder zum Stift oder zum Pinsel und gestaltest die Gegenstände so detailliert, wie Du es Dir vorstellst. Starke Kontraste wirken oft besonders spannend. Das bedeutet, dass die eher dunklen Bereiche im Extremfall schwarze Schatten bekommen und besonders helle Bereiche vollständig weiß bleiben dürfen.
In der Hoffnung, dass diese kurze Anleitung zur Gestaltung von Stillleben einige hilfreiche Anregungen geben konnte: viel Spaß und Erfolg beim Zeichnen lernen von Stillleben!
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