Radiergummis gibt es in unterschiedlichen Varianten. Das bezieht sich auf das Material und auf den Verwendungszweck. Grundsätzlich sei Dir angeraten, immer auf eine gute Qualität zu achten. Mit schlechten Gummis kannst du nicht gut radieren.
Radieren lassen sich Bleistifte, Grafitstifte, Buntstifte, Farbstifte, Zeichenkohle, Pastellkreiden, Aquarell und Tusche. Im Folgenden findest du Erläuterungen zu den verschiedenen Arten von Radiergummis sowie praktische Tipps zum richtigen Radieren.
Handelsüblich sind weiche und harte Radiergummis, Radierstifte, Knetradiergummis sowie Radiermesser (diese bestehen natürlich nicht aus Gummi).
Arten von Radierern:
Weiche Radiergummis werden entweder aus Naturkautschuk und verschiedenen Zusatzstoffen wie Faktis (einem Pulver aus Pflanzenöl), Schwefel, Quarzmehl, Kreide und eventuell Farbstoffen oder aus Polyvinylchlorid (PVC) hergestellt. Letztere enthalten meist Phthalate als Weichmacher, die als gesundheitsschädlich gelten.
Gummis aus Kautschuk haben einen stärkeren Abrieb als die aus PVC, deshalb runden sich die Kanten schneller ab. Weiche Radiergummis eignen sich am besten für Bleistiftzeichnungen, bedingt aber auch für die anderen, oben erwähnten Zeichenmaterialien. Größere Flächen lassen sich leicht vom Papier entfernen, bei feinen Details wird es schwieriger. Ein Nachteil weicher Radierer ist, dass sie mit der Zeit verhärten und dadurch in der Qualität nachlassen.
Weitere Tipps zum Radieren und Zeichen:
Da sich die Poren beim Radieren bald mit dem Zeichenmaterial zusetzen, empfiehlt es sich, das Gummi ab und zu auf einem separaten Blatt Papier sauber zu reiben.
Tipps für den Kauf:
Meine persönliche Wahl ist der Vinyl Radierer 7081N 188121* von Faber-Castell. Er ist sehr schonend zum Papier und raut es nicht auf.
Harte Radiergummis eignen sich nicht nur für starke und hartnäckige Bleistiftstriche, sondern auch für Buntstifte, Kohle, Pastell und Tusche. Da die Kanten länger scharf konturiert bleiben, kannst du mit ihnen auch Details sauber radieren. Allerdings ist Vorsicht beim Gebrauch geboten, damit das Zeichenpapier nicht beschädigt wird.
Häufig wird der Zeichenkarton durch das Radieren mit einem harten Radiergummi insofern beschädigt, dass das Papier aufgeraut wird. Zeichnet man nochmals über eine solche raue Stelle, ist dies in der Zeichnung sichtbar. Es äußert sich durch einen unfeinen, verstärkten Farbauftrag.
Die harten Varianten werden wie die weichen Radiergummis ebenfalls aus Kautschuk oder PVC hergestellt. Letztere neigen eher zum Schmieren als die natürlichen Produkte.
Tipps für den Kauf:
Ein Klassiker ist der Doppel-Läufer Universal 0420* von Läufer, der aus zwei unterschiedlich harten Materialien besteht (rot entspricht "hart", blau entspricht "extrahart").
Radierstifte gibt es in Weich und Hart, mit Holzfassung, als reinen Gummi- sowie als Klemmstift. Ein großer Vorteil gegenüber herkömmlichen Radiergummis ist, dass Radierstifte sich anspitzen lassen (am besten natürlich die harten) und somit für feinste Detailkorrekturen geeignet sind.
Häufig werden Radierstifte eingesetzt, um damit Highlights in Zeichnungen herauszuarbeiten – also kleine Stellen, die besonders hell sind. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Lichtpunkte oder Lichtkanten.
Darüber hinaus lässt sich mit Stiften nicht nur radieren, sondern auch wischen. Bei dieser Technik kannst du ebenfalls detaillierter und feiner arbeiten.
Tipps für den Kauf:
Ein gutes Produkt liefert Faber-Castell mit dem Radierstift Perfection 7057*. Er ist in Holz gefasst und besitzt eine harte und weiche Spitze.
Knetradierer eignen sich am besten für Kohle- und Pastellzeichnungen, da hier die Farbpartikel relativ lose am Papier haften. Die Gummimasse lässt sich modellieren und in jede gewünschte Form bringen. Zum Entfernen der Farbe drückst du die Knetmasse auf die entsprechende Stelle. Von Radieren im eigentlichen Sinne kann man hier also nicht sprechen.
Der Knetradierer dient eher dem Aufhellen von Zeichnungen. Mit unterschiedlichem Druck dosierst du den Radiergrad. Ein komplettes Entfernen von Zeichenstrichen ist mit einem Knetradierer nicht möglich. Andererseits beschädigt er nicht das Papier.
Meistens wird der Knetradiergummi daher zur Korrektur von zu dunkel gezeichneten Stellen verwendet oder um bestimmte Lichtreflektionen einzuarbeiten. Die Verformbarkeit des Knetradierers ist hierbei ein sehr nützlicher Vorteil.
Das Volumen bleibt – im Gegensatz zu den anderen Radierern - auf Dauer zwar erhalten, aber mit zunehmender Benutzung vermindert sich die Qualität, so dass er nach einiger Zeit ausgetauscht werden muss.
Tipps für den Kauf:
Der Knetradierergummi Art Eraser*, erhältlich in den Farben Gelb, Rot und Blau, liefert gute Ergebnisse und ist sehr aufnahmefähig.
Ein Radiermesser besteht aus einem normal langen Griff und einer kurzen, scharfen, meist gebogenen Klinge. Mit etwas Erfahrung kannst du auch Rasierklingen, Cutter oder Skalpelle für den gleichen Zweck verwenden.
Das Messer erlaubt ein sehr exaktes Abschaben von Zeichenpartien, erfordert aber höchste Genauigkeit und Vorsicht beim Radieren, damit das Zeichenmaterial nicht beschädigt wird. Es empfiehlt sich, dass du besonders dickes Papier verwendest, wenn du mit dieser Technik arbeiten willst.
Tipps für den Kauf:
Das Radiermesser von Faber-Castell* ist handgearbeitet und auch hervorragend zum Anspitzen von Künstlerstiften aller Art geeignet.
Zum Abschluss noch ein paar allgemeine Tipps für das Radieren: