In dieser Zeichenanleitung möchte ich Euch ein bisschen mehr über das Zeichnen mit Kohle zeigen. In der Anleitung werde ich zeigen wie man ein Stillleben mit Kohle malen kann. Ich verwende dafür ein Stück Zeichenkohle, einen Kohlestift und einen weißen Pastellstift, mit dem ich ganz am Ende ein paar Lichter malen werde.
Neben diesen Stiften werde ich auch ein Estompe verwenden, mit dem ich die Verwischtechnik umsetze, um schöne weiche Tonwertverläufe hinzukriegen. Außerdem wird der Knetradiergummi ein wichtiger Helfer sein.
Alle diese Zeichenwerkzeuge findet man außerdem in diesem Zeichenset von Faber Castell:
Wie bereits beschrieben soll das Sujet ein Stillleben sein, das aus drei Mandarinen und einigen getrockneten Mandarinenscheiben besteht. Hier ist die Fotovorlage für das Bild (in Farbe und Schwarz-Weiß):
Um mit dem Zeichnen starten zu können, benötigen wir zunächst eine kleine Skizze des Stilllebens. Dazu skizziert man mit Hilfe der Fotovorlage das Stillleben auf dem Zeichenkarton. Ich habe dafür einen HB-Bleistift verwendet. Die Skizze seht Ihr im folgenden Bild.
Jetzt kann das Zeichnen mit Kohle losgehen. Wir nehmen also ein Stück Zeichenkohle bzw. einen Kohlestift und schwärzen die Mandarinen und die Mandarinenscheiben vorsichtig ein. Dabei kann man bereits ein paar Strukturen andeuten. Drückt mit dem Kohlestift jedoch nicht zu stark auf, sonst macht Ihr die Zeichnung zu früh zu dunkel. Dunkle Partien werden erst später gezeichnet.
Beim Zeichnen mit Kohle bietet sich vor allem die Verwischtechnik als Zeichentechnik an. Wir probieren es in dieser Übung aus.
Zum Verwischen kann ein Estompe verwenden. Damit verwischt man die Kohle so, dass man nichts mehr von der Papierstruktur sehen kann. Man kann dadurch gleichmäßige Hell-Dunkel-Verläufe oder gleichmäßige Grautöne mit der Kohle malen.
Im Bild unten seht Ihr, wie die Kohlezeichnung nach dem Verwischen aussehen kann.
Durch das Auftragen der Kohle und das nachträgliche Verwischen, hat man bereits einige Schatten und Strukturen angedeutet. Nun geht es darum diese dunklen Bereich stärker herauszuarbeiten.
Ich zeichne hierfür mit einem angespitzten Kohlestift die ersten Strukturen der Mandarinenscheiben. Durch das Herausarbeiten dieser dunklen Strukturen erzeugt man bereits eine sehr ansehnliche Wirkung, die die Kohlezeichnung bereits deutlich ausdrucksstärker macht.
Auch die Schatten der Mandarinen zeichne ich mit der Zeichenkohle dunkler, womit die Früchte sehr viel plastischer wirken.
Auf diese Weise macht man einfach weiter. Man kann die Kohle dabei immer wieder verwischen. Wenn ein Bereich zu dunkel gezeichnet wurde, kann man die Kohle mit dem Knetradiergummi wieder abnehmen und den Bereich dadurch aufhellen. Gerade in Verbindung mit Kohle ist der Knetradiergummi ein wichtiger Helfer. Mit dem Radierstift kann man vor allem die hellen Strukturen der Mandarinenscheiben herausarbeiten.
Nicht nur als Zeichen-Anfänger muss man immer wieder mal mit einem Radierer Korrekturen durchführen und dann wieder mit dem Kohlestift etwas nachdunkeln, bis man mit dem Ergebnis der Schattierung zufrieden ist.
Zeichnen der Lichter
Ganz am Schluss arbeit ich immer noch die hellsten Bereiche mit einem Radierstift heraus. Zusätzlich habe ich für dieses Stillleben auch einen weißen Pastellstift eingesetzt. Mit dem weißen Pastellstift habe ich die Lichter nochmal zusätzlich aufgehellt, da man mit dem Radierstift nicht immer die komplette Kohle vom Papier entfernen kann.
Im Bild unten seht Ihr das fertige Stillleben, das wir mit Kohle* gezeichnet haben. Im Vergleich zum vorhergehenden Schritt sind hier noch einige Lichter eingearbeitet, die den Gesamtkontrast verstärken und die Mandarinen noch plastischer erscheinen lassen.